09.06.2010

Frauen bevorzugt!?

Der Fall: Eine Stadt suchte für die Beratung von und die Integrationsarbeit mit zugewanderten Frauen eine kommunale Gleichstellungsbeauftragte. Idealvoraussetzungen hierfür: ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium bzw. eine vergleichbare Ausbildung in einer pädagogischen bzw. geisteswissenschaftlichen Fachrichtung. Es bewarb sich ein Diplom-Kaufmann/ Diplom- Volkswirt. Seine Bewerbung wurde allerdings abgelehnt: Er erfülle die Anforderungen der Stelle nicht, auch fordere § 5a der Niedersächsischen Gemeindeordnung die weibliche Stellenbesetzung.

Das Urteil: Der Bewerber fühlte sich diskriminiert und klagte auf Zahlung einer Entschädigung – erfolglos: Nach § 8 Abs. 1 AGG können Stellenausschreibungen auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt werden, wenn dieses Geschlecht nach der Art der Tätigkeit eine wesentliche und entscheidende Anforderung an die Stelle darstellt. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit war hier die Arbeit mit zugewanderten Frauen. Der Erfolg der Arbeit wäre in diesem speziellen Fall bei Besetzung mit einem Mann gefährdet gewesen (BAG, 18.3.2010, Az. 8 AZR 77/09).

Weitere Beiträge zu diesem Thema

 

23.10.2017
7 Tipps, wie Sie sich als Betriebsrat gegen verbale Attacken zur Wehr setzen

Ob es nun um eine Verhandlung oder einfach nur um ein Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber geht – die Stimmung ist bei der Unterredung mit Ihrem Arbeitgeber häufig angespannt. Gerade bei politisch schwierigen Themen... Mehr lesen

23.10.2017
So setzen Sie das Schwerbehindertenrecht korrekt um

In Sachen Schwerbehindertenrecht war das Beratungsangebot 2001 noch eine sehr innovative Idee. Arbeitgeber sollten von einer Stelle ihres Vertrauens bei der Umsetzung des Schwerbehindertenrechts beraten werden. Der UV Nord war... Mehr lesen

23.10.2017
Abmahnung für Nichtmeldung am letzten Krankheitstag – so nicht!

Das Klima wird rauer, es hagelt immer mehr Abmahnungen und Kündigungen. Das, was sich heute Arbeitgeber teilweise leisten, wäre sicherlich vor einigen Jahren nicht geschehen. Das ist aktuell geschehen: Eine Arbeitnehmerin war in... Mehr lesen