19.02.2011

Frauenquote – Brauchen wir sie oder nicht?

Heute möchte ich mich auch einmal in die Diskussion zur Frauenquote einschalten.

Benötigen wir sie oder benötigen wir sie nicht? Die Gleichstellung von Männern und Frauen im Erwerbsleben ist sicherlich noch immer nicht erreicht. Frauen stellen mehr als die Hälfte der Bevölkerung dar und sie sind trotzdem in entscheidenden Positionen seltener bis gar nicht vertreten.  
Deshalb schlug unsere Bundesarbeitsministerin auch eine verbindliche Quote von 30 % Frauen für Aufsichtsräte und Vorstände vor. Sie wurde allerdings von der Bundeskanzlerin zurückgepfiffen. Diese setzt eher auf eine freiwillige Maßnahme der Unternehmen. Mehrere Unternehmen haben auch bereits angekündigt, den Anteil weiblicher Führungskräfte zu erhöhen.

Das sollte auch selbstverständlich sein. Mir machen nur die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen Sorge. Hier gibt es noch viele Unternehmen, insbesondere im Sparkassen- und Bankbereich, in denen so gut wie keine Frau in der Chefetage zu finden ist. Dabei gibt es bereits Urteile, die eine Diskriminierung von Frauen vermuten lassen, wenn in Führungspositionen ausschließlich Männer zu finden sind.

Hier muss und sollte sich etwas ändern! Andererseits ist es auch ganz klar, dass insbesondere in Aufsichts- und Verwaltungsräten nicht das Geschlecht die ausschlaggebende Rolle spielen sollte, sondern die Kompetenz. Wie lange diskutieren wir aber schon über Frauenquoten – und erreicht worden ist in vielen Unternehmen bisher recht wenig.

Wie sehen Sie das? Brauchen wir eine Frauenquote? Nur in Vorständen und Aufsichtsräten? Oder sollte es wie bisher gehandhabt werden, dass es keine verbindlichen Regelungen gibt und die Wirtschaft allein entscheiden soll? Diskutieren Sie mit und teilen Sie mir Ihre Meinung mit. Gerne bin ich bereit, eine Zusammenfassung an die Bundeskanzlerin und die Bundesfamilienministerin zu übermitteln.

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