Immer wieder wird mir erzählt, dass vielen Beschäftigten nicht unbedingt klar ist, warum es im Hause überhaupt eine Gleichstellungsbeauftragte gibt. Dies ist wohl insbesondere in kleinen Dienststellen so, wo die Gleichstellungsbeauftragten – anders als in größeren Behörden – nicht freigestellt sind. Die Frauenversammlung kann Ihnen dazu dienen, sich in Ihrem Amt zu präsentieren und darzustellen.
Begreifen Sie die Frauenversammlung als Ihre Bühne und geben Sie zu Beginn Ihrer ersten Frauenversammlung ein Statement ab zu sich persönlich, zu Ihrem Amt und Ihrer Funktion (siehe Übersicht). Bei den nächsten Frauenversammlungen sollten Sie stets zur Gleichstellungssituation in der Dienststelle berichten. Hierfür eignet sich die Gleichstellungsstatistik, die jede Dienststelle zu führen hat. Lassen Sie sich die aktuellen Zahlen geben und ziehen Sie auch den aktuellen Gleichstellungsplan hinsichtlich der Zielsetzung mit heran.
Ihr Statement zu Ihnen, Ihrem Amt und Ihrer Funktion können Sie anhand der folgenden Übersicht strukturieren:
Übersicht: Statement der Gleichstellungsbeauftragten/Frauenversammlung
Wenn in Ihrer Dienststelle üblicherweise Dialekt gesprochen wird, sollten Sie auch das berücksichtigen und nicht beginnen, auf der Frauenversammlung plötzlich im feinsten Hochdeutsch zu sprechen. Bleiben Sie ganz Sie selbst und schaffen Sie keine künstliche Distanz.
Wenn Sie einen Bericht abgeben, dann können Sie sich an folgenden Fragen als Grundstruktur orientieren:
Übersicht: Bericht zur Gleichstellungssituation
Ihr Statement sollte nach meiner Erfahrung nicht länger als 45 Minuten dauern, da erfahrungsgemäß dann die ersten Zuhörerinnen unruhig und unkonzentriert werden. Planen Sie lieber mehr Zeit für Fragen und eine Diskussion ein; dies ist für gewöhnlich lebendiger als lange Vorträge.
Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel!
Viele mir bekannte Gleichstellungsbeauftragte scheuen sich, öffentlich zu reden und sich zu präsentieren. Falls Sie auch dazugehören: Überwinden Sie diese Scheu und stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel! Sie üben in der Dienststelle eine wichtige Funktion aus, das sollten Sie sich und auch Ihren Kolleginnen verdeutlichen. Machen Sie hierbei auch deutlich, dass Sie hoch oben in der Dienststellenhierarchie angesiedelt sind; das wird Ihr Standing verbessern.
Falls Ihnen das öffentliche Sprechen doch Problme macht, können Sie sich hierzu schulen lassen. Ein Rhetorikseminar beispielsweise kann Sie hier unterstützen. Stellen Sie einen Antrag auf Kostenübernahme, Ihr Dienstherr muss Ihnen ein solches Seminar im Rahmen der sachlichen Ausstattung finanzieren.
Wollen Sie ein Seminar zur Rhetorik besuchen, können Sie den folgenden Musterantrag hierfür nutzen:
Muster-Schreiben: Kostenübernahme Rhetorikseminar (Bundesbehörde)