Als Mitglied des Personalrats werden Sie sehr oft vor Kollegen sprechen müssen, sei es in der Personalratssitzung, in den Sprechstunden, in Ausschusssitzungen oder in Arbeitsgruppen. Viele haben Angst davor, zu reden. Aber mit ein paar Tricks können Sie das Lampenfieber in den Griff bekommen und Ihre Redegewandtheit schulen.
Ihre Rede besteht immer aus 4 Teilen: aus der Anrede, der Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss. An diese Gliederung sollten Sie sich halten.
Beachten Sie hierbei Folgendes: Der wichtigste Teil ist der Schluss! Erst an 2. Stelle steht die Einleitung. Der Schluss bleibt Ihren Zuhörern am längsten in Erinnerung. Berücksichtigen Sie dies!
Und so legen Sie los:
Kurze Anreden genügen. Etwa
Eine besonders überschwängliche Begrüßung wirkt sogar befremdlich, so nach dem Motto: „Was hat der denn jetzt?“
Tipp: Wann namentlich ansprechen? Wenn nur eine Frau oder nur ein Mann in der Gruppe der Zuhörer anwesend ist, können Sie sie oder ihn im Rahmen der Anrede auch namentlich erwähnen. Ansonsten aber nicht mehr, sonst fühlt sich der oder die Betreffende vorgeführt.
Damit Sie mit Ihrer Rede gut starten, können Sie sich gern an die folgenden Muster-Formulierungen halten:
Muster-Formulierungen für Ihre Begrüßung und Einleitung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich begrüße Sie herzlich zur heutigen Personalversammlung. Ebenso herzlich begrüße ich auch unsere Dienststellenleitung, vertreten durch Herrn/Frau … Für die Gewerkschaft heiße ich Herrn/Frau … herzlich willkommen.
Wenn es etwas Besonderes gibt
Vorab: Es ist das erste Mal, dass wir es geschafft haben, die Personalversammlung im eigenen Hause durchzuführen, und keinen Saal anmieten mussten. Ich möchte mich sehr bei … bedanken, die den Saal für unsere Zwecke hergerichtet haben.
Wenn viele Kolleginnen und Kollegen erscheinen
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich meine Freude darüber ausdrücken, dass so viele von Ihnen zu dieser Versammlung erschienen sind. Das zeigt uns, dass Sie Interesse an der Personalratsarbeit haben und an der Entwicklung unserer Dienststelle interessiert sind. Vielen Dank hierfür.
Die Einleitung ist neben dem Schluss das wichtigste Element. Hier entscheidet sich, wen Sie packen und wen nicht. Vermeiden Sie auf jeden Fall Entschuldigungen, lange Einleitungen oder Rechtfertigungen.
Und so leiten Sie dann zum eigentlichen Thema über:
Ich möchte nun zu den in der Einladung aufgeführten Themen kommen. Sie können diese der Tagesordnung entnehmen.
Wie Sie den Hauptteil gestalten, hängt maßgeblich von den Inhalten ab, die Sie rüberbringen wollen. Wollen Sie nur informieren, dann gestalten Sie den Inhalt anders als bei einer Überzeugungsrede.
Als Patenrezept können Sie sich diese Schritte merken:
Wenn Sie mit Ihrer Rede überzeugen wollen, dann merken Sie sich Folgendes:
Vermeiden Sie auf alle Fälle Schachtelsätze! Kein Satz sollte mehr als 16 Wörter haben. Kurze Hauptsätze sind für den Zuhörer leichter verständlich, sie bleiben dann einfach mehr am Ball.
Tipp: Nummerierte Karteikarten verwenden! Wollen Sie Ihre Rede auf Karteikarten vorbereiten, nummerieren Sie diese durch. Fallen Ihnen die Karten dann mal runter oder kommen Sie durcheinander, sehen Sie schnell wieder, wo es weitergeht.
Der wichtigste Teil einer Rede ist der Schluss. Ein schlechter Schluss kann eine gute Rede verderben, ein guter Schluss eine schlechte Rede aufwerten. Die Aussage des letzten Satzes muss in guter Erinnerung bleiben. Aus diesem Grund sollten Sie am Schluss auch keine neuen Gedanken mehr einführen.
Wenn Sie Ihre Rede von einem Manuskript ablesen, dann sollen Sie den Schlusssatz trotzdem einüben und frei sprechen. Bei Überzeugungsreden können Sie auch gerne einen Schlussappell an Ihre Zuhörer richten, mit dem Sie diese zum Handeln auffordern.
Beispiel: „Ich danke Ihnen allen sehr für Ihre Aufmerksamkeit. Ich denke, dass wir hier und heute verdeutlichen konnten, wo die aktuellen Probleme in unserer Dienststelle liegen und was es für jeden von uns zu tun gibt. Also – packen wir es an!“