Grundsätzlich dient die Abmahnung dazu, eine Person nachdrücklich auf ein rechts- oder vertragswidriges Verhalten hinzuweisen.
Im Arbeitsrecht erfolgt eine Abmahnung gewöhnlich durch den Arbeitgeber, um das Verhalten zu rügen. Zur Abmahnung sind alle Personen im Betrieb berechtigt, die dem betroffenen Arbeitnehmer gegenüber weisungsberechtigt sind. Dazu zählen neben dem Arbeitgeber selbst sämtliche Personen, die aufgrund ihrer Funktion oder Position im Unternehmen dazu berechtigt sind, dem Arbeitnehmer Anweisungen bezüglich
der arbeitsvertraglichen Leistungspflicht zu erteilen. Sofern Sie Zweifel haben, ob eine bestimmte Person in Ihrem Betrieb überhaupt dazu berechtigt ist Sie abzumahnen, sollten Sie ggf. Ihren Betriebsrat um Rat fragen.
Auch Sie als Arbeitnehmer haben das Recht, Ihren Arbeitgeber abzumahnen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Ihr Arbeitgeber versucht, Sie persönlich unter Druck zu setzen, um eine Kündigung Ihrerseits zu provozieren. Hier macht es durchaus Sinn, durch eine Abmahnung deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass Sie das Verhalten Ihres Arbeitgebers nicht dulden.
Setzt Ihr Arbeitgeber sein Verhalten fort und kündigen Sie deshalb, kann die Abmahnung als Nachweis dienen, dass Sie aktiv versucht haben, das Arbeitsverhältnis aufrecht zu erhalten. Das ist unter anderem Voraussetzung für einen direkten Bezug von Arbeitslosengeld nach einer Kündigung Ihrerseits, da Sie grundsätzlich dazu verpflichtet sind, Ihr Arbeitsverhältnis aufrecht zu erhalten und Ihnen sonst eine Sperrzeit drohen würde.